Thema: Higher Ground - your second chance Mo Feb 11, 2013 7:50 am
1. Keine Gewalt!
2. Kein Alkohol!
3. Keine Drogen!
4. Kein Sex!
Die Regeln hier sind einfach, was aber keinesfalls heißt, dass sie deshalb nicht eingehalten werden müssen. Sie sollen gewährleisten, dass die Mount Horizon High ein geschützter Ort ist. Ein Ort, an dem man zur Ruhe kommen und sein Leben regeln kann. Unterstützend wirken dabei motivierte und engagierte Betreuer, die sich aufopferungsvoll um ihre Schützlinge kümmern.
Jugendliche mit Alkohol- und Drogenproblemen, Opfer von elterlicher Gewalt und Missbrauch, Straßenkids und Kleinkriminelle, sie alle werden an der Horizon High aufgenommen. Einige kommen freiwillig, andere werden von ihren Eltern oder den Cops gebracht. Für ein paar von ihnen ist die Schule sogar der letzte Ausweg, da sie sonst ins Gefängnis müssten.
Die Schule liegt in einem ruhigen und abgelegenen Örtchen in Nordamerika. Umgeben von Bergen, Wäldern, Seen und Flüssen erinnert sie auf den ersten Blick vielleicht an ein Feriencamp. Neben dem normalen Unterricht werden auch Wanderausflüge mit Zelten, Kletter- und Rudertage angeboten, um die Jugendlichen von ihrer Vergangenheit abzulenken und sie wieder für den Umgang mit ihren Mitmenschen zu sensibilisieren.
Doch auch wenn es hier darum geht, die Kids wieder auf den richtigen Weg zu begleiten, ihnen Verantwortung, Toleranz und Teamgeist beizubringen und ihnen zu zeigen, dass es auch ohne die vielen schlechten Einflüsse von draußen geht, ist nicht jeder wirklich begeistert vom Standort der Schule, die ungefähr 40 Kilometer weit entfernt von der nächstgelegenen Stadt Saint Agnes liegt.
Robert O'Donnell || 56 Jahre || Einwohner von Saint Agnes
"Die Mount Horizon High? Pfff, mit diesen Asozialen dort möchte ich nichts zu tun haben! Kriminelle! Ganz Agnes weiß, dass man Horizon- Schüler besser meidet! Asoziales Pack! Die Cops sollten diese Verbrecher lieber in den Knast schicken, bevor sie sie in unser friedliches Städtchen bringen. Aber nein, es muss erst etwas passieren, bevor man hier reagiert!"
Die Mount Horizon High kann für die Schüler vieles bedeuten. Für einige ist sie eine Zuflucht - ein Ort, wo sie Toleranz und Geborgenheit erfahren.
Jonah Lucas|| 17 Jahre || Schüler "Nun...Horizon ist Horizon. Was soll ich da noch sagen? Ich kam hierher, weil mein Dad der 'tollen' Meinung war, ich hätte ein Alkoholproblem. Dass seine Schläge eher der Grund für mein Verhalten waren, nun, dass sah er wohl weniger. Aber ich kam hier endlich zur Ruhe. Vorallem als der Schulleiter es noch schaffte meinen jüngeren Bruder hierher zu bringen. Klar, man darf nicht erwarten, dass es einfach wird. Sie lassen hier keinen von außen an uns heran; kann Segen und Fluch zugleich sein. Aber die Schule hat mich gerettet und tut es noch. Peter lässt keinen im Stich und ich weiß, dass ich ihm mein Leben schulde. Und das nicht nur einmal..."
Für andere ist sie fast so schlimm wie ein Gefängnis und bedeutet nur Verzicht und Unterdrückung. Nichts ist größer als der Wunsch so schnell wie möglich von hier zu verschwinden und so rebellieren sie bei jeder sich bietenden Gelegenheit gegen die Regeln.
Joanna Sanchez|| 17 Jahre || Schülerin "Mein erster Gedanke, als ich hierher kam und hörte, an was man sich hier alles halten muss, war: 'Oh Mann, da wäre ich ja im Gefängnis noch besser aufgehoben gewesen als in dieser Besserungsanstalt am Arsch der Welt!' Und diese Meinung habe ich immer noch! Zum Teil ist es sogar noch schlimmer, als ich zunächst angenommen habe, da die Betreuer einen fast ständig überwachen und einen oft genug wie ein kleines Kind behandeln. Nichts, einfach auch gar nichts, was mal so richtig Spaß machen würde, darf man und zu allem Überfluß muss man abends um 11.00 Uhr brav ins Bettchen. Fehlt nur noch, dass sie einem einen Gutenachtkuss geben. Ich hasse diese vorgespielte heile Welt und dass es so schwierig ist, mal an ein paar Kippen ranzukommen! Aber ich habe es geschafft! Und demnächst werde ich sie mir schmecken lassen. Auch wenn es eigentlich verboten ist... "
Die Schüler werden in Kleingruppen eingeteilt und meist von zwei Erwachsenen betreut. Männern und Frauen, die alle eine entsprechende Ausbildung durchlaufen haben. Sie unterstehen dem Schulleiter Peter Scarbrow, der sich aufgrund seiner Vergangenheit als Drogenabhängiger sehr gut in die Situation der Jugendlichen hineinversetzen kann. Er selbst fand hier Zuflucht und Hilfe, als er am Boden war.
Peter Scarbrow || 40 Jahre || Schulleiter der Mount Horizon High
"Ich weiß, was über mich, meine Schule und meine Schüler geredet wird. Doch das interessiert mich nicht. Ich weiß, dass jeder einzelne hier eine zweite Chance verdient hat und wir allen hier wirklich helfen. Auch mir wurde hier vor Jahren geholfen – hier wurde mein Leben gerettet. Wer weiß wo ich heute wäre…?! Und diese Chance möchte ich den Jugendlichen hier geben. Es gibt hier nur großartige Kids, die eine eigene Zukunft verdient haben. Und dafür kämpfe ich!"
Wer hier als Betreuer arbeitet, tut dies nicht, weil die Vergütung so hoch ist oder weil das gesellschaftliche Prestige steigt. Ganz im Gegenteil, die Arbeit ist hart, es gibt kaum freie Tage, es ist immer etwas los und der Lohn ist eher ideeller Natur. Die Betreuer setzen sich mit Leib und Seele für ihre Schützlinge ein, bekommen dafür von diesen allerdings allzu oft keinen Dank. Besonders, da sie in Konfliktsituationen konsequent und hart durchgreifen müssen, um eine Eskalation unter den oftmals gewaltbereiten Schülern zu verhindern.
Doch die Betreuer sind keine Roboter. Sie haben Gefühle, die ihnen immer wieder bei ihrer Arbeit begegnen und ihnen manches Mal auch im Wege stehen. Nicht nur Peter Scarbrow wurde durch seine schwere Vergangenheit geprägt, auch unter seinen Mitarbeitern finden sich einige, die auf harte Schicksalsschläge zurückblicken müssen. Doch gerade die Arbeit mit den jugendlichen Schülern der Mount Horizon High bereichert ihr Leben ungemein und lässt sie vorwärts blicken.
Jamie Garrett|| 42 Jahre || Betreuerin
"Damals, als ich mich auf eine Anzeige hin als Betreuer für die Mount Horizon High beworben habe, war ich zunächst etwas skeptisch. Ich wusste nicht, ob ich den Anforderungen, die diese Jugendliche an ihre Betreuer stellen, überhaupt gewachsen bin. Hinzu kam noch, dass alle, denen ich von meiner Absicht in dieser Schule zu arbeiten erzählte, mich für verrückt hielten. Sogar meine Familie versuchte, mich von meinem Vorhaben abzuhalten. Doch trotz aller Vorurteile und einiger Streitigkeiten mit meinem Mann habe ich den Job angenommen und es bis heute nicht bereut. Auch wenn ich dadurch meine Familie oft nur noch morgens beim Frühstück sehe, da sie abends, wenn ich nach Hause komme, schon längst schlafen. Aber daran haben sich inzwischen alle gewöhnt und mittlerweile habe ich sogar schon ein paar Freunde davon überzeugen können, dass die Mount Horizon High in der heutigen Zeit eine wichtige Rolle übernimmt und dass die Jugendlichen, die diese Schule besuchen, keine Verbrecher sind, sondern junge Menschen, die unsere Hilfe brauchen, damit sie lernen können, wieder ein normales Leben zu führen."
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Di Jan 06, 2015 8:52 am von 
Thema: Higher Ground - your second chance 
1. Keine Gewalt! 
Die Schule liegt in einem ruhigen und abgelegenen Örtchen in Nordamerika. Umgeben von Bergen, Wäldern, Seen und Flüssen erinnert sie auf den ersten Blick vielleicht an ein Feriencamp. Neben dem normalen Unterricht werden auch Wanderausflüge mit Zelten, Kletter- und Rudertage angeboten, um die Jugendlichen von ihrer Vergangenheit abzulenken und sie wieder für den Umgang mit ihren Mitmenschen zu sensibilisieren.
Die Mount Horizon High kann für die Schüler vieles bedeuten. Für einige ist sie eine Zuflucht - ein Ort, wo sie Toleranz und Geborgenheit erfahren. 
Peter Scarbrow || 40 Jahre || Schulleiter der Mount Horizon High
